Befürchtungen nehmen gute Hypnotiseure ernst
Zunächst einige Anmerkungen über Vorstellungen und Befürchtungen, die bei einigen Menschen offensichtlich Unsicherheiten und Vorbehalte, ja sogar Ängste gegenüber der Hypnose erzeugen. Ein Grund sie ernst zu nehmen.
Nun, es wird Sie vielleicht erstaunen, dass Hypnose nicht einen Zustand, sondern einen Weg in einen Zustand beschreibt, den man als hypnotische Trance bezeichnet. Diese Trance kann verschiedene Tiefegrade erreichen. Je nach Hypnoseschule gibt es dafür verschiedene Skalen. Das altgriechische Wort ὕπνος (hypnos) meint Schlaf. Daher sind viele Menschen der Meinung, dass man in der hypnotischen Trance schläft und sozusagen von der Umwelt abgekoppelt ist.
Vielleicht hat das auch zu der Vorstellung geführt, dass man in diesem Zeitraum dem Hypnotiseur vollkommen hilflos ausgesetzt wäre. Sie haben vielleicht schon einmal eine Show-Hypnose auf der Bühne gesehen und waren davon beeindruckt. Beeindruckt davon, wie Menschen scheinbar ihren Willen verlieren und teilweise sehr fragwürdige Verhaltensweisen zur Belustigung des Publikums unter Anleitung des Hypnotiseurs zeigen.
Hypnose braucht keine willenlosen, schwachen Menschen
Sie dürfen mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass kein Mensch unter Hypnose Dinge tun wird, die er nicht will! Hypnose nutzt die Vorstellungskraft und Phantasie des menschlichen Geistes in Bezug auf dessen Wünsche.
Auch Show-Hypnotiseure wissen dies und suchen daher im Publikum ganz gezielt nach geeigneten Kandidaten, die der Hypnose offen gegenüberstehen und die Suggestion auch unbedingt erleben wollen. Darin besteht die große Leistung der Show-Hypnotiseure – in deren großer Menschenkenntnis. Sie können in kürzester Zeit aus einem Publikum von mehreren hundert Gästen die vier oder fünf Personen herausfinden, die sich für die Show eignen. Von einer Willensbeugung oder gar geistigen Versklavung kann gar keine Rede sein. So wird niemand unter dem Einfluss von Hypnose eine Bank ausrauben. Auch nicht, weil ihm dies auf eine magische Art und Weise durch den Hypnotiseur befohlen wurde.
Da es immer wieder Befürchtungen gibt, die sich aus Beispielen des Science Fiction oder des Hollywood-Kinos speisen, möchte ich Ihnen dies auch noch an einem anderen Beispiel erklären. Sehen Sie dazu ein interessantes Interview mit Prof.Dr. Revenstorf.
Stellen Sie sich vor, dass sich ein Klient in tiefer hypnotischer Trance befindet und der Suggestion nachgeht. Dass er an einem Lagerfeuer mit Freunden den romantischen Sternenhimmel des Südens genießt. Würde in dem Raum, in dem sich der Klient tatsächlich befindet, ein Feuer ausbrechen, so würde der Klient aus der Trance erwachen und den Raum verlassen. Sie sehen, Hypnose ist nicht dazu geeignet, um Sie zu Dingen zu veranlassen, die Sie nicht wollen oder die Sie gar in Gefahr bringen würden.
In jedem Fall sollten Sie keine Scheu haben, mich auf Ihre etwaigen Befürchtungen anzusprechen. Es gehört zu meinen Prinzipien, diesen sorgfältig nachzugehen und mit Ihnen zu besprechen. Sie sollen sich mit ruhigem Gewissen und Vertrauen auf die Trance einlassen können.